12. Dezember 2008

Angst - aber wovor?

Kennt ihr das, wenn ihr oft nachts aufwacht und  jederzeit bereit seid aus dem Bett zu springen, da der Wecker klingelt? Doch dann, wenn er wirklich klingelt, liegt man das erste Mal in der Nacht in tiefen Träumen. Der Kopf brummt, man stellt den Wecker aus und schlummert weiter. 

"Soll ich jetzt wirklich aufstehen?" - Aber man bleibt liegen.
Wenn der Wecker das zweite Mal klingelt, schaltet man ihn aus und steht auf. Im Dunklem tapst man in das Badezimmer und drückt auf den Lichtschalter.
Gleißendes Licht blendet dich, sodass du blinzeln musst und mehr blind zum Waschbecken läufst und dir eine Ladung Wasser ins Gesicht spritzt. 
Im Spiegel kannst du sehen, wie die Tropfen über dein Gesicht laufen, tiefe Augenringe hängen lila-rot an deinen Lidern und zu allem Überfluss kleben deine Haare fettig in die Stirn. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass keine Zeit zum Haare waschen ist.
Also gehe ich heute morgen hoch und rede mir ein, ich hätte Kopfschmerzen. Ob ich sie wirklich hatte, weiß ich gar nicht mal. Es war einfach nur eine Art "Angst", die mich davon abgehalten hatte, heute in die Schule zu gehen. 

Angst, wovor?
Es gibt keinen Grund: Ich hätte weder eine Arbeit geschrieben, noch hatten wir ein Fach, das ich nicht ausstehen konnte - denn ehrlich gesagt, gibt es kein Fach, dass ich abgründig hasse; vielleicht ein bisschen verabscheue, aber nicht hassen!
Liegt es an dem Alltag, immer dasselbe zu tun?
Die Langweile, die mich beinahe umbringt?
Die Müdigkeit, die mich von allem anderen wegholt?
Oder liegt esdaran, dass ich keine Lust mehr auf die Leute habe?

Ich bin nicht unbeliebt, aber ich bin auch nicht sehr beliebt. Ein graues Schaf unter schwarzen, weißen und anderen grauen. Oberflächlicher Kontakt verbindet mich am meisten mit meinen Klassenkameraden, meine wirklichen Freunde sind meilenweit entfernt. 
Ich hatte es gewagt 11 Monate einen Schüleraustausch zu machen: Neue Umgebung, neue "Familie", neue Sprache, neue Kultur, neue Leute.
Die Hälfte nun ist schon fast vorbei, die "Freunde" bleiben rar bis gar nicht vorhanden.

Ist es also die Enttäuschung, keine neuen Freunde zu finden?

Es tut weh, alleine hier zu sitzen. Ich würde gerne einfach mal jemanden umarmen, fest an mich drücken. Ein körperliches Verlangen, das ich nicht beruhigen kann, da ich weder jemanden zum Reden, geschweige denn zum Umarmen habe.

Vereinsame ich?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du musst rausgehen, ansonsten kannst du ja deine erhofften Freunde auch nicht finden. Schlüpf aus deiner Puppe und zeig dich!

Kleinod hat gesagt…

Ich kenne die Unsicherheit. Als ich zwecks Studium in eine neue Stadt umgezogen bin, dachte ich auch, neue Freunde finden wird kein Problem für mich. Aber manchmal ist's schwieriger als man glaubt. Leg's drauf an, geh mit den 1, 2 Bekanntschaften in Bars, mach Action, gute Laune! Bei mir kam's auch erst nach ein paar Monaten erst richtig ins Rutschen und jetzt läuft's mehr als prächtig :-) Viel Glück!